22.09.2018 – Stadtbibliothek Stuttgart

Wandelkonzert in der Stadtbibliothek Stuttgart

Programm

  • Robert Schumann (1810-1856)/arr. Clytus Gottwald (*1925):
    Mondnacht op. 39, Nr. 5 für sechsstimmigen Chor a cappella
  • Camille Saint-Saëns (1835-1921):
    Calme des nuits op. 68, Nr. 1 für vierstimmigen Chor a cappella
  • Ralph Manuel (*1951):
    Alleluja (1987) für vierstimmigen Chor a cappella
  • Rolf Rudin (*1961):
    Die Sternseherin (2011) op. 79 für vier- bis achtstimmigen Chor a cappella nach einem Gedicht von Matthias Claudius
  • Ērik Ešenvalds (*1977)
    The Heavens’ Flock (2014) für achtstimmigen Chor a cappella
    The New Moon (2012) für zehnstimmigen Chor und Gläser,
    Text: Sara Teasdale (1884-1933)
    Stars (2014) für sechsstimmigen Chor und Gläser,
    Text: Sara Teasdale (1884-1933)
  • Hans Schanderl (*1960):
    Wunderbar (1998) für gemischten Chor a cappella

Zum Komponisten

Der 1977 in Riga geborene Ērik Ešenvalds studierte an der Lettischen Akademie für Musik Komposition und sang bis 2011 im lettischen Staatschor. Danach war er zwei Jahre lang Dozent am Trinity College in Cambridge. Inzwischen unterrichtet er Komposition auf allen Niveaustufen in der Hoffnung, dass seine Fachkenntnis jenen helfen kann, die eine Karriere als Komponist anstreben. Ešenvalds hat eine Vielzahl von Auszeichnungen für seine Werke erhalten und mit vielen unterschiedlichen Ensembles gearbeitet wie beispielsweise den King’s Singers und dem Boston Symphony Orchestra. Sein Schaffen beinhaltet ein breites Spektrum unterschiedlicher Genres, von Chor- bis zu Orchesterwerken. Infolgedessen hat er für verschiedene Plattenlabels und Musikfestivals gearbeitet. Für die World Choir Games 2014 schrieb er die Hymne. Neben seiner Tätigkeit als Komponist tritt Ešenvalds auch mit Reden und Schriften an die Öffentlichkeit.

Ešenvalds‘ Chorkomposition „Stars“ ist ein wahrhaft atemberaubendes Werk. Es ist für vierstimmigen gemischten Chor gesetzt – mit einer besonderen Begleitung: durch Gläser. Mit diesen durch unterschiedliche Wassermengen gestimmten Gläsern werden ätherische Töne erzeugt, die den Inhalt des von Sara Teasdale 1920 geschriebenen Gedichts wiederspiegeln. Der Klang der Gläser begleitet in Cluster-Akkorden den Gesang des Chores. Durch das Zusammenwirken von Chor- und Gläserklang entsteht eine mystische, ekstatische Wirkung, die sich durch die wechselnde Zu- und Abnahme der Lautstärke durch besondere Farbigkeit auszeichnet.

Stars

Alone in the night
on a dark hill
with pines around me,
spicy and still,

And a heaven full of stars
over my head,
white and topaz
and misty red;

Myriads with beating
hearts of fire
the aeons
cannot vex or tire;

The dome of heaven
like a great hill,
I watch them marching,
stately and still,

And I know that I
Am honoured to be
Witness
Of so much majesty.

Sarah Teasdale (1884-1933)

Sterne

Allein in der Nacht
Auf einem dunklen Hügel
Mit Kiefern um mich herum
Würzig und still,

Und ein Himmel voller Sterne
Über meinem Kopf,
Weiß und topasfarben
Und dunstig rot;

Myriaden mit schlagenden
Herzen aus Feuer,
Welche Ewigkeiten weder
Ärgern noch ermüden können;

Die Kuppel des Himmels
Wie einen hohen Hügel
Sehe ich sie hinauf marschieren,
Würdevoll und still,

Und ich weiß, dass ich
Eine Ehre erfahre als
Zeuge
Solcher Majestiät.

Übersetzung: Wiebke Hafermann

Stadtbibliothek Stuttgart
Mailänder Platz 1, 70173 Stuttgart

Samstag, 22. September 2018
Beginn: 18 Uhr

Der Eintritt ist frei.